Jetzt ist die Zeit, um es bunt zu treiben.
Ja, es ist farbiger Text. Ich habe momentan nicht die geringste Lust auf schwarz. Oder grau. Das sehe ich nämlich den ganzen Tag über. Sobald ich aus dem Fenster schaue oder das Haus verlasse. Es ist November, grau ist also Konzept. Das ist nichts Neues. Neu dagegen ist es, in einer Situation zu leben, in der es zwar noch möglich ist, im Novembergrau arbeiten, einkaufen oder spazieren zu gehen. Mehr Ablenkungen außer Haus sind allerdings kaum drin. Kein Kino, Theater oder ein Glas Wein im Stammlokal. Was bleibt, ist, was auch während des ersten Lockdowns blieb: Um zu verhindern, in ein Stimmungstief zu rutschen, werde ich meinen Alltag bunt gestalten. Dieses Bedürfnis spürte ich schon im Frühjahr, als man unser Leben zum ersten Mal so stark einschränkte wie nie zuvor. Damals war es März, die Tage wurden länger. Jetzt jedoch nähern wir uns dem Jahresende. Die Tage sind kurz, die Sonnenstunden rar. Eigentlich mag ich es nicht kunterbunt, weder in der Wohnung noch beim Outfit. Es hilft aber nur jede Menge Farbe, wenn ich diesen Monat überstehen und dem Deprimonster keine Chance auf einen Auftritt bieten will. Und so nahm ich mir vor, in Schränken, Schubladen und Kisten zu kramen. Statt des weißen Geschirrs werden wir nicht zusammen passende bunte Teller und Tassen benutzen. Die tomatenroten Tischsets erleben einen seltenen Auftritt. Aus meiner Keramiksammlung suche ich die fröhlich gemusterten Schalen, Becher und Figuren aus. Eine Straße weiter betreibt unser Nachbar einen Blumenladen. Bevor wir bei ihm die ersten Tannenzweige kaufen, füllen wir bis Monatsende erst einmal unsere Vasen mit den farbenfrohsten Sträußen, die sein Angebot hergibt.
https://azbigmedia.com/lifestyle/how-do-colors-affect-mood/
Foto: Toni Reed – Unsplash
Last modified: 9. November 2020
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