Selbstvertrauen

von Beruf

Ein Projekt zu starten ist einfach. Es zu Ende zu bringen bedingt sich selbst zu vertrauen.

Sie fühle sich „wie ein Eichhörnchen, das sich sorgt, seine Nüsschen zu verschustern“, schrieb mir eine Freundin. Ihre „Nüsschen“ sind die mit viel Aufwand und bewundernswertem Engagement zusammengetragenen Daten zu einem internationalen Projekt, an dem sie seit Jahren arbeitet. Ich weiß genau, sie wird nichts verschustern, sondern nach Abschluss dieser ersten aufwendigen Etappe tief durchatmen, ihren Garten auf Vordermann bringen und sich danach mit frischer Energie wieder an die Arbeit machen, um ihr Projekt zu beenden.
Die Bedenken meiner Freundin sind mir bestens bekannt. Der Eifer, sich einer Aufgabe zu widmen, sie voranzutreiben und dann an einem Punkt anzukommen, an dem der nächste, womöglich entscheidende Schritt ansteht, um die Aufgabe erfolgreich abzuschließen. Oft haderte ich dann dranzubleiben, wenn mich plötzliche Zweifel davon abzuhalten drohten, den eingeschlagenen Weg konsequent bis zum Ende zu gehen. Die Selbstzweifel zu eliminieren verlangt Übung. Ich übe noch immer, auch nach vielen Jahren im Beruf. Wie meine Freundin atme ich erst einmal durch, lasse das Projekt ruhen und wende mich einer anderen Tätigkeit zu. Wie etwa in den vergangenen Wochen. Da hatte ich mich tief vergraben in Lektüre, die mich von einer begonnenen Erzählung ablenkte, bis ich bereit war, mich wieder meiner Geschichte zu widmen. Uns Kreativen mag zwar bisweilen die Sorge befallen zu versagen, unsere Nüsschen zu verlieren. Was sich am Ende noch stets als unnötige Furcht erwies.
https://www.vogue.de/beauty/artikel/selbstvertrauen-staerken-anleitung-mehr-selbstbewusstsein-erlangen

Last modified: 5. November 2021

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