Die Depression drängt mit Macht an die Oberfläche. Mittels Münchhausen-Technik werde ich sie daran hindern.
Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen war in der Lage, sich samt Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Meine Therapeutin hört es zwar nicht gerne, doch das kann ich auch. Mag sein, es liegt an der so unsicheren aktuellen Zeit oder es handelt sich um einen besonders fiesen Trick meiner Psyche, mitten im Spätsommer bei wunderschönem Wetter meine Laune, meine Lust am Schreiben, im Grunde sogar meinen Lebensmut in kaum erträglicher Weise zu attackieren. Im Winter erwischt es mich seit Jahren regelmäßig. Darauf bin ich gefasst. Aber jetzt, noch jenseits der „dunklen“ Jahreszeit? Nein, das akzeptiere ich nicht. Nachdem ich seit Tagen mit einem heftigen emotionalen Auf und Ab kämpfe, gegen das weder Yoga, die Tageslichtlampe oder Johanniskraut helfen und ich auf gar keinen Fall zu Psychopharmaka greifen will (diesen Wunsch erfülle ich dem Deprimonster nicht), bleibt mir nur, was am Ende immer bleibt: Die Hilfe zur Selbsthilfe. Wer glaubt, ich wüsste nicht, dass der werte Herr Baron den Menschen Lügen auftischte, irrt. Das bedeutet allerdings, er verfügte über jede Menge Fantasie. Genau wie ich. Deshalb wird es mir hoffentlich dieses Mal erneut gelingen, mich am Schopf zu packen, um das Deprimonster in seine Grenze zu verweisen.
https://www.ankeprecht.de/selbsthilfe-bei-depressionen/
Last modified: 17. September 2020