Wer klatscht für sie?

von Allgemein

Eine Berufsgruppe wird beim Danken während der Pandemie bislang vergessen.

Die Pandemie, das ist inzwischen ein Allgemeinplatz, legt vorhandene gesellschaftliche Missstände offen und verschärft sie an vielen Stellen. So auch in den Frauenhäusern. Dort ist es Alltag, hilfesuchende Frauen aufgrund von Platzmangel abzuweisen. Vor allem in prekären Lebenssituationen wird die Lage zunehmend gefährlich für Frauen und Kinder. Die Arbeit in den komplett belegten Häusern belastet die Mitarbeiterinnen auch psychisch immer mehr, je länger die Krise andauert, Menschen um ihre Zukunft bangen, Familien auf beengtem Raum ausharren müssen und soziale Kontakte für Frauen und Kinder extrem beschnitten werden.
Klatschen halte ich für deplatziert, ob für die Kassiererin an der Supermarktkasse, für medizinisches Personal oder all jene, die ihren Dienst in mehr als einem Jahr Viruskrise zum Wohl von uns allen versehen. Klatschen hilft auch den Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser nicht im Mindesten. Kluge und praktisch umsetzbare Ideen, wie etwa die seit Monaten leer stehenden Hotels zu von Security geschützten Frauenhäusern auf Zeit umzuwandeln, würden hingegen helfen. Den Frauen, ihren Kindern und den sich unermüdlich für sie einsetzenden Mitarbeiterinnen.

https://www.frauenhauskoordinierung.de/aktuelles/detail/correctiv-recherche-auslastung-von-frauenhaeusern/

Last modified: 24. Februar 2021

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