Auf Abruf

von Lifestyle

Meine erste Reise seit Langem steht bevor. Und ich sitze ratlos vor einem leeren Listenblatt.

Sonntagnachmittag. Ich sollte Listen statt eines Blogtextes schreiben. Hatte mir eine Tasse Kaffee gekocht, wollte versuchen, meine Gedanken zu sammeln. In wenigen Tagen muss ich zum ersten Mal nach Jahren meine Koffer für eine weite Reise packen.
„Gelerntes kann man auch nach langer Zeit abrufen“, beruhigte mich meine Psychologin, als ich von meiner Befürchtung sprach, nicht mehr reisetauglich zu sein. Doch ich habe Bammel. Vor meiner selbst auferlegten Reisepause gehörte Koffer packen zum Alltag. Zwei Wochen an einem Stück zu Hause zu sein bedeutete über Jahre eine Ausnahme. Koffer und Reisetaschen packte ich quasi im Schlaf. Heute bin ich völlig aus der Übung, starrte vorhin auf den Block vor mir, auf die leeren Rubriken, die ich mit „Bordgepäck“, „Koffer“ und „In der Drogerie besorgen“ beschriftet habe.
Der kleine fiese Boykotteur in meinem Kopf war natürlich wie immer blitzschnell zur Stelle: „Das hast du jetzt davon. Was musst du um die halbe Welt in eine Gegend fliegen, in der du dich kein bisschen auskennst? Drei verschiedene Hotels und das im sogenannten Wilden Westen auf einer Hochwüste? Das schaffst du nie! Und überhaupt: Wie kommst du auf die Schnapsidee, dich bei einem Autorencamp anzumelden?“
Kaffee wird wohl kaum ausreichen, um mich aufzuraffen. Vielleicht hält der Miesmacher die Klappe, wenn ich mir ein Glas Rosé aus der Küche hole, ihn weiter nörgeln lasse während ich, um die Blockade zu lösen, als Einstieg ungeordnet Utensilien notiere, die ich sowieso jeden Tag benutze: Zahnbürste, Reinigungsmilch, Haarbürste, Unterwäsche, Yogaklamotten, Brille, Reader…
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Last modified: 6. Oktober 2019

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