Klare Priorität

von Schreiben

Das Deprimonster mag schwere Themen. Ich nicht.

Über welches aktuelle Thema will ich bloggen? Diese Frage stelle ich mir, bevor ich das Notebook hochfahre. Oft weiß ich bereits die Antwort und muss nur meine Notizen zur Hand nehmen. Häufig will mein Deprimonster mich jedoch verleiten, über ein Thema zu schreiben, das meine Stimmung runterziehen wird.

Heute zum Beispiel schlägt es vor, mich mit dem zwanzigsten Jahrestag von 9/11 zu befassen. Seit diesen ebenso grausamen wie heimtückischen Anschlägen bin ich noch tiefer davon überzeugt, dass der religiöse Glaube ausschließlich die persönliche Angelegenheit jedes Einzelnen ist. Ich verachte all jene, die Religion – egal welche auch immer – missbrauchen, um Hass zu schüren, Macht über Menschen zu erlangen oder um verabscheuenswürdige kriminelle Taten zu begründen.

Die Pandemie gefällt dem Deprimonster ausgesprochen gut. Sie ist quasi ein Garant, die ohnehin kranke Psyche noch stärker zu belasten. Nachrichten über Regierungen, die mit ihren Bürgern auf angemessene Weise kommunizieren, statt sie mittels Angstszenarien zu zermürben, sind folglich ebenfalls ungeeignet für mich.

Selbstverständlich böte sich auch ein Thema an, dem man in diesen Tagen ohnehin kaum entrinnen kann: Die Bundestagswahl. Mich mit den Wahlversprechen der Parteien zu beschäftigen, käme allerdings der wenig ermunternden Lektüre eines Märchenbuches gleich.

Man darf mich gerne für oberflächlich halten. So what? Das Deprimonster wird sich jedenfalls gelangweilt aufs Sofa zurückziehen, sobald ich mich mit den Make-up Trends für Herbst/Winter 2021 beschäftige.

Last modified: 10. September 2021

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